Freitag, Mai 20, 2011

[Rezension] "Past Midnight" von Mara Purnhagen

Inhalt

Charlotte ist alles andere als ein normaler Teenager. Als Tochter von Geisterjägern stehen bei ihr Umzüge und gruselige Geisterjagden auf der Tagesordnung. Ihre Eltern glauben aber selbst nicht an Geister und suchen spuckende alte Häuser nur auf, um zu beweisen, dass es keine Geister gibt, sondern es sich dabei nur um die Energie der Menschen, die dort einmal lebten, handelt. Auch Charlotte und ihre Schwester Annalise sind fest davon überzeugt, dass sich alle bekannten Geisterphänomene logisch erklären lassen. Doch diese Meinung ändert sich bei einer Geisteruntersuchung in Charlston. Dort fühlen sowohl Annalise als auch Charlotte, dass etwas ganz anders ist als sonst. Auf dem Videomaterial entdecken ihre Eltern später zwei Schatten, die sich in Charlottes Nähe drängen und auch für das menschliche Gehör nicht wahrnehmbar mit ihr sprechen. Als die Familie in ihr neues Haus einzieht, häufen sie auch die mysteriösen Träume von Charlotte, in denen sie immer wieder ein Mädchen sieht. Bald findet sie heraus, dass das Mädchen in ihren Träumen auch Charlotte heißt und im 19. Jahrhundert plötzlich verschwand. Die Eltern des Mädchen versuchen jetzt offenbar über Charlotte Kontakt mit ihrer Tochter aufzunehmen. Doch Charlotte hat keine Ahnung wie sie dieses Mädchen finden soll, die Geister ihrer Eltern werden zunehmend wütender.
Als wäre das noch nicht genug, bemerkt Charlotte dass auch ihre neue beste Freundin Avery ein Geheimnis vor ihr hat, das sie irgendwie mit Jared verbindet, der von der ganzen Schule gemieden wird...

Meinung

Bei "Past Midnight" handelt es sich um ein Buch, dass ein Thema aufgreift, das neben all den anderen Fantasyelementen wie Werwölfen, Vampiren, Engeln und Feen noch nicht ganz so häufig aufgegriffen wurde: Geister. Das besondere ist auch, dass hier auf eine ganz andere Weise an die Materie herangegangen wird. Denn zunächst gehen alle davon aus, dass es so etwas wie Geister nicht gibt. Die Erklärung von Charlottes Eltern, dass sich ungewöhnliche Vorgänge wie plötzliche Luftzüge und unerklärliche Schritte durch die Energien, die Menschen nach ihrem Tot zurücklassen, verursacht werden, hat mir sehr gut gefallen. Auch, dass diese Energien nicht unbedingt durch negative Erlebnisse zurückbleiben, sondern auch durch positive Gefühle entstehen können, fand ich faszinierend.
Seit 25 Jahren reisen Charlottes Eltern daher durch die USA, um Menschen, die angeblich in einem Spukhaus wohnen davon zu überzeugen, dass sie sich vor nichts fürchten müssen. Ganz nebenbei sind sie durch Bücher und Dokumentationen zu diesem Thema berühmt und reich geworden. Charlotte leidet aber ziemlich unter dem Beruf ihrer Eltern. Eigentlich möchte sie einfach nur ein normaler Teenager sein ohne an jeder neuen Schule, an die sie kommt, als Freak abgestempelt zu werden. Mittlerweile ist sie von den vielen Umzügen ziemlich genervt und ist zunächst heilfroh jetzt endlich für ein ganzes Jahr einen festen Wohnsitz zu haben. Diese Freude lässt aber schnell nach, als sie immer öfter von einem Mädchen träumt und das Gefühl hat, nicht allein in ihrem Zimmer zu sein. Mit der Zeit findet sie heraus, dass die Eltern von Charlotte Perkins, einem Mädchen, das im 19. Jahrhundert von Zuhause weg lief, auf sie fixiert sind. Sie glauben, dass sie das Mädchen finden kann. Die Präsenz der Geister wurde überaus spannend beschrieben, sodass man Charlottes Angst stets spüren konnte. Besonders toll fand ich, dass es in "Past Midnight" trotz der wenigen Seiten noch einen weiteren interessanten Handlungsstrang gibt. Nämlich jener, der sich um Charlottes Freundin Avery, deren Freund Adam und den mysteriösen Jared dreht. Dieser Teil der Handlung sorgt auch für einige Überraschungen und unerwartete Wendungen. Das Ende dieser Geschichte und die Art und Weise, wie Avery und Jared Frieden mit sich und ihrer Vergangenheit schließen, hat mich wirklich zu Tränen gerührt.
Auch die Geschichte rund um die Charlotte im 19. Jahrhundert kommt zu einem sehr zufriedenstellendem Ende.
Besonders positiv aufgefallen ist mir, dass sich Charlotte nicht innerhalb von fünf Minuten an ihrer neuen Schule in einen Jungen verliebt und mit diesem gleich zusammenkommt. Sie ist sogar bis zum Ende dieses ersten Bandes einer Trilogie Single - was leider eine Seltenheit im Jugendbuchgenre zu sein scheint.
Die angenehme Sprache von Mara Purnhagen und die Ich-Perspektive tragen zusätzlich zum Lesevergnügen bei.
Obwohl am Ende keine Fragen offen bleiben, bin ich sehr auf die weiteren Geisterabenteuer von Charlotte gespannt.
Das Einzige, was man an "Past Midnight" aussetzen kann, ist die Länge des Buches. 216 Seiten sind mir einfach zu wenig! Bei so dünnen Büchern, die dann auch noch den Auftakt einer Trilogie bilden, habe ich immer das Gefühl, dass die insgesamt ca. 650 Seiten nur deswegen auf drei Teile aufgeteilt wurden, um möglichst viel Geld damit verdienen zu können. So dünne Bücher kaufe ich mittlerweile auch nur noch, wenn ich wirklich davon überzeugt bin und hier hat es sich auf alle Fälle gelohnt.

Fazit

Eine erfrischende Abwechslung im Young Adult/Fantasygenre. Am ehesten vergleichbar mit "The Body Finder". Kimberly Derting Fans werden auch hier auf ihre Kosten kommen.




Informationen zur Reihe

1. Past Midnight
2. One Hundred Candles
3. Beyond the Grave

2 Kommentare:

  1. Na das klingt ja viel versprechend :D und das Cover find ich richtig hübsch.

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  2. ui klasse! werde ich mal auf meine wunschliste setzen! danke für die tolle rezi!!

    liebe grüße
    anka

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